Der FC St. Pauli hat gemeinsam mit der US-Band "Bad Religion" ein T-Shirt auf den Markt gebracht. Dieses war schnell ausverkauft - und hat für viele Diskussionen gesorgt. Auf Social Media wird der Club teilweise hart angefeindet, es gibt aber auch sachliche Kritik sowie offene Nachfragen. Daher möchte wir ein paar Gedanken aus den Diskussionen der vergangenen zwei Tage hier teilen.
Zum Hintergrund
Bad Religion ist eine Punk-Band aus den USA, die 1980 gegründet wurde. Der Name wurde laut dem Sänger Gregory Walter Graffin gewählt, um zu provozieren. Er richtet sich gegen alle Religionen und Autoritäten. Das ist der Kern der Punk-Bewegung. Die Band hat dafür stellvertretend das christliche Symbol genommen, weil das Christentum die dominierende Religion in den USA ist. Es wird stellvertretend verwendet für alle Religionen (die Band heißt ja Bad Religion, nicht Bad Christianity).
Der FC St. Pauli ist mit vielen Bands befreundet, die aus der Punk-Bewegung kommen, beispielsweise Bad Religion oder auch Green Day, es gibt aber auch Zusammenarbeit mit Kitschkrieg, Deichkind, Chapo und weiteren. Als ein Verein, der eng mit der Club- und Musikszene verbunden ist, stehen wir als FC St. Pauli für die künstlerische Freiheit, zudem ist die Geschichte des Vereins seit den 1980er Jahren untrennbar mit der Punk-Bewegung verbunden. Der Verein wäre nicht der Verein, der er heute ist, wären damals nicht Punks aus den besetzten Häusern aus der Hafenstraße ans Millerntor gekommen und hätten eine DIY (Do it yourself) Mentalität am Millerntor eingebracht.
Von Religionsfreiheit und Religionskritik
Kritik an oder Ablehnung von Religion ist in einer säkularen und demokratischen Gesellschaft absolut zulässig, egal, welche Religion es ist – ob Christentum, Judentum, Islam oder andere. Diese kritische Haltung gegenüber Religionen bedeutet aber nicht, dass man gegen Religionsfreiheit ist. Jeder Mensch hat selbstverständlich und verfassungsrechtlich garantiert das Recht auf Religionsfreiheit und dies respektieren wir natürlich - frei nach dem Motto: "Glaub doch, an wen Du willst!", wie Oke Göttlich es in einer Diskussion in dieser Angelegenheit nun formuliert hat.
Gleichzeitig muss aber auch Religionskritik respektiert werden, auch wenn es manchen schwer fallen mag. Wichtig ist, dass es bei unterschiedlichen Meinungen dazu einen respektvollen Austausch gibt.
Miteinander offen diskutieren
Der FC St. Pauli freut sich über sachliche Diskussionen - auch über das Thema Religion und Glauben, die wir auch intern führen. Gleichzeitig erleben wir aber auch, wie auf Social Media teilweise wüste Beschimpfungen gepostet werden, diese weisen wir zurück und appellieren, miteinander zu sprechen, statt auf Social Media übereinander zu urteilen.